4.03 Vetrani 1789
Antonio Vetrani, Il prodromo vesuviano, Neapel 1780
Be 4015-3800 raro III
Antonio Vetrani (1744-1813) begann mit 11 Jahren im Jesuitenkolleg in Neapel zu studieren, 1767 wurde er zum Priester geweiht. Seine philosophischen und wissenschaftlichen Interessen richteten sich auf die Antike und ihre Rezeption. Im Kontakt mit Intellektuellen seiner Zeit wie Alessio Simmaco Mazzocchi, Antonio Genovesi und Della Torre, geriet er in Konflikt mit Giacomo Martorelli, gegen den sich seine Schrift über den Fluß Sebeto richtet. Sein Werk zum Vesuv ist von einer Bekräftigung des kreationistischen Weltbildes gegen das positivistische Verständnis wissenschaftlicher Methoden der Aufklärung gekennzeichnet. In diesem Sinne diskutiert er kritisch zahlreiche Autoren bzw. Meinungen, etwa die Überlegungen zur Rolle der Elektrizität bei einem Ausbruch (S. 153-157). Da ihm zufolge die Bemühungen der Physik für das Verständnis der Eigenschaften und Ausbrüche des Vesuvs nutzlos sind, wendet er sich der Theologie zu und deutet Vulkane als kleine Löcher der Hölle (S. 198-199). Er widmet sich dann den Warnsignalen und Vorsichtsmaßnahmen im Kontext eines Ausbruchs und schließt mit einer Liste der Publikationen zum Ausbruch des Vesuvs 1631, deren Anzahl sich im Vergleich zur ersten 1632 von Vincenzo Bove zusammengestellten, von 56 auf 106 verdoppelt hat (S. 223-238). [PH]