Amatrice im Focus

Fotografien eines seismischen Gebiets zwischen Erinnerung und Projekt

Eine Online-Ausstellung von Francesco Gangemi, Rossana Torlontano und Valentina Valerio in Zusammenarbeit mit der Fotothek
Ansicht von Amatrice mit der Torre Civica und dem Glockenturm von Sant’Emidio, Foto: Enrico Fontolan
Amatrice, November 2018

Vorwort
Ein seismisches Gebiet
Wie es war
Fotografien der Katastrophe
Amatrice in Schwarz-Weiß
Was bleibt
Welche Zukunft?

Zur Vertiefung
Die Forschergruppe

Vorwort

Warum eine Online-Ausstellung? Das Erdbeben von 2016 und die seismischen Nachbeben haben das Gesicht von Amatrice dramatisch verändert, Opfer gefordert, das urbane Gefüge entstellt und gefährdete Denkmäler zerstört. Heute zeigt sich Amatrice als ein verlassener Ort, an dem zwei Türme isoliert emporragen – Spuren der mittelalterlichen Vergangenheit und gleichzeitig Symbol der verschwundenen Stadt, von der nur Trümmerhaufen bleiben.
Wie soll man von der Vielfalt und dem Reichtum der verschwundenen Kulturgüter berichten? Wie mit Bildern das Ausmaß der Schäden vermitteln, ohne in eine Ästhetik der Katastrophe abzugleiten? Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, die Kunstwerke und verbliebenen Monumente Amatrices wieder in ihre verlorenen Kontexte einzubinden. Sie möchte über das Schicksal der Trümmer reflektieren, ohne im pathetischen Moment zu verweilen und dem Ereignis seine zeitliche Dimension zurückgeben.

Ziele. Ausgangspunkt der Ausstellung ist einerseits, Erdbeben in einem besonders häufig betroffenen seismischen Gebiet wie Amatrice als Naturereignisse anzuerkennen, und andererseits, sich die Abhängigkeit der beschädigten Kulturgüter von entsprechenden Notfallmaßnahmen bewusst zu machen. Seitdem das historische Zentrum von Amatrice zerstört und anschließend von den Trümmern fast vollständig befreit wurde, ist die Erinnerung daran der Fotografie anvertraut. Aber nicht nur: Fotografien können sich als nützliche Dokumente und Zeugnisse erweisen, auf deren Grundlage zukünftige Eingriffe zur Erhaltung und Rekonstruktion geplant werden können. Ziel der Ausstellung ist es daher, die historischen Fotografien zu sammeln und zu systematisieren, um sie den unmittelbar nach dem Beben aufgenommenen Bildern sowie den periodischen Fotokampagnen der Bibliotheca Hertziana gegenüberzustellen. Da die Wiederherstellung des ursprünglichen Antlitzes von Amatrice aktuell nicht möglich ist, sollen die hier gesammelten Fotografien zumindest virtuell einen Eindruck der einstigen kulturellen Einheit des Territoriums vermitteln und zur Reflexion über Formen, Art und Zielrichtung einer Rekonstruktion anregen.

Ein seismisches Gebiet

Amatrice liegt auf einer Hochebene, umgeben von den Gebirgsmassiven der Monti della Laga und der Sibillinischen Berge, im Herzen einer historisch seismischen Region. Wir befinden uns im Zentrum des Apennins, einer Gebirgskette, die ihr schroffes Profil den immer wiederkehrenden tellurischen Verschiebungen verdankt. Die den Ort umgebende unwegsame, imposante Morphologie der Landschaft mit den von Rissen und Frakturen zerfurchten Bergen bezeugt die tausendjährige Instabilität des Gebiets, das von starken zyklischen Erdbeben betroffen ist. Besonders zerstörerisch waren die Beben in den Jahren 1703 und 1639, letzteres wird detailliert in dem im selben Jahr verfassten Bericht von Carlo Tiberi beschrieben (Nuova e vera relatione del terribile e spaventoso Terremoto successo nella città della Matrice e suo Stato con patimento ancora di Accumulo e luoghi circonvicini): „Das Erdbeben zerstörte und vernichtete Häuser und Palazzi, so dass sich nur mit Mühe die Überreste von Amatrice erblicken lassen.“

Die Folge von Beben, die in der Nacht vom 24. August 2016 begannen und weitere starke Erdstöße im Oktober 2016 und Januar 2017 nach sich zogen, markierte einen Wendepunkt in der Geschichte Amatrices. Die Auswirkungen auf das fragile urbane Gefüge waren verheerend: Das Erdbeben forderte 299 Todesopfer und die entstandenen Schäden zählen zu den schwersten des letzten Jahrhunderts in ganz Italien. Luftaufnahmen dokumentieren die fortschreitende Zerstörung des bewohnten Stadtzentrums, die sich nach dem Beben am 30. Oktober 2016 noch verschlimmerte. Aufnahmen vom November 2016 zeigen, dass das grobe urbane System zwar noch wiedererkennbar ist, die Stadt an sich jedoch vollständig zerstört ist.

Nach der Katastrophe durchlief das urbane Zentrum verschiedenste Wandlungen, die mit einem durch die Abfolge von Erschütterungen, Notfallmaßnahmen sowie Rettungs- und Trümmerbeseitigungsaktionen immer wieder sich ändernden Gesamtbild einhergehen. Das Herz von Amatrice war der Corso Umberto I, der die Stadt teilte und auf dem die Torre Civica als Symbol der Gemeinschaft emporragte. Die Fotoreihe (unten) illustriert die unterschiedlichen Phasen dieser urbanen Arterie in den Monaten nach dem Unglück: Von der fortlaufenden Anhäufung mit Trümmern und den Unterbrechungen der Befahrbarkeit, über die Wiederherstellung der einzigen Fußgängerüberquerung bis schließlich zu dem, was von der städtischen Kulisse nach dem finalen Beben übrig bleibt. Diese Bilder fassen zwei Jahre der Geschichte Amatrices zusammen und dokumentieren inmitten der Anhäufung und Entsorgung des Schutts im Schatten der Torre Civica den metaphysischen Zustand, in den der Corso geriet. Die Straße, die man einst in aller Muße entlang flanierte, vorbei an Geschäften, Bars und Büros, ist nun von Zäunen, die die sogenannte rote Zone absperren, flankiert und wird nur noch von motorisierten Fahrzeugen zügig durchfahren. Die Fotografie zeichnet die Geschichte des Unglücks auf.

Wie es war

Die urbane Form: Projekt und Kontext. „Von Anfang an musste sie (…) mit viel Symmetrie errichtet worden sein, mit guten Straßen, öffentlichen Plätzen für die Bürger, und einem Brunnen auf einem dieser Plätze“. So beschrieb der gebildete Neapolitaner Lorenzo Giustiniani am Ende des 18. Jahrhunderts Amatrice und erkannte in der geometrischen Anlage des Straßennetzes das ordnende Element im Stadtplan. Die Regelmäßigkeit der Stadt ist das Ergebnis einer planenden ratio, die sich vergleichbar in anderen neu gegründeten Zentren aus der Herrschaftszeit der Anjou findet: Wie Leonessa, Cittareale, Cittaducale und weitere Orte wurde auch Amatrice nach dem Konzept errichtet, die Bevölkerung der Bergebenen in einer neuen Siedlung zu konzentrieren – inspiriert von den französischen bastides, den neuen Städten, die im Midi während des Konflikts zwischen der englischen und französischen Krone entstanden. Obwohl dieser Prozess in historischen Quellen nicht belegt ist, ist es die gleiche urbane Entwicklung, die Amatrice damit in die institutionelle Reorganisation der Montanea Aprutii einordnet, die aufgrund ihrer Grenze zum Kirchenstaat auch strategisch wichtig war. Bereits seit Beginn der Herrschaft Karls I. von Anjou (1266–1282) beherbergte die Stadt den Capitano delle Terre di Montagna, den Amtsträger, der die Justiz verwaltete und die Grenzen zum Königreich Siziliens überwachte.

Luftaufnahmen zeigen ein kreuzförmiges Straßennetz, dessen Mitte durch die hochragende Torre Civica neben dem seit 1293 dokumentierten Rathaus akzentuiert wird. Die zentrale Lage des Turms verdeutlicht wahrscheinlich den Status von Amatrice als der Krone direkt untergestellte Stadt. Wie auch die beiden anderen Türme, die bis zum Erdbeben 2016 überlebten – die Glockentürme von Sant’Emidio und Sant’Agostino – so ist auch die Torre Civica durch ein Bossenmauerwerk aus Sandstein charakterisiert und mit einem Zackenfries bekrönt. Die drei Bauten waren nicht nur Glocken-, sondern auch Stadttürme und damit Teil des Abwehrsystems, wie es z.B. im Falle der Kirche Sant’Agostino deutlich wird, deren Glockenturm direkt an die Porta „iuxta carbonaria“ angeschlossen war, in unweiter Nähe des Grabens. Frühe Stadtansichten zeigen einen Kreis von Türmen, die das umschließen, was Edward Lear Ende des 19. Jahrhunderts als „die verlassenen Mauern von Amatrice“ bezeichnete, die nach einem Bericht aus dem 16. Jahrhundert von Giuseppe Orologi in seiner Vita des Camillo Orsini sechs Tore besaßen, von denen nichts mehr erhalten ist.

Die Monumente. An den östlichen und südlichen Grenzen der Stadt befanden sich jeweils die Klöster der Augustiner und der Franziskaner, die zwei größten religiösen Bauten in Amatrice. Beide Einrichtungen folgten also der Tradition der Bettelorden, sich am Rande der Stadt niederzulassen, wobei sie zugleich neue Richtungen für die Ausweitung des urbanen Raums festlegten und Teile der Stadtmauer in ihre Bauten integrierten. Diese relative Randposition ermöglichte den Ordensbrüdern außerdem die Kontrolle einiger Stadttore, womit offensichtlich wirtschaftliche Zwecke verbunden waren. Das geht besonders klar am Bau des Franziskanerklosters – dokumentiert seit dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts – hervor, das bald zum Zentrum religiöser Aktivitäten in der Stadt wurde. Nicht zufällig entstand um den Sitz der Minori ein Gürtel an Kirchen und Oratorien als kultureller Pol, der die ökonomische Machtstellung des Ordens in dem königlich kontrollierten Gebiet widerspiegelt.

Die Führungsposition der Franziskaner ist außerdem im Verhältnis des Ordenssitzes zum städtischen Gebiet ersichtlich. Im Kontrast zur Ortschaft waren die Bauwerke des Konvents überdimensional groß angelegt. Diesem Konzept folgt auch die enorme Größe der Kirche, die ein einschiffiger überdachter Bau mit polygonaler Apsis war. Sowohl die Form des Chors als auch die Seitenwände mit Lisenen sind in der zentralitalienischen Bettelordensarchitektur sehr verbreitete architektonische Lösungen. Die Reihung von gedrückten Bögen in den Kirchen von Amatrice stellt indes eine Besonderheit dar, die vielleicht als Schutzmaßnahme gegen Erdbeben zu erklären ist.

Die Fassade von San Francesco weist als zentrales Element der Außendekoration ein spitz übergiebeltes Portal auf, das vom Hauptportal der Franziskanerkirche von Ascoli Piceno inspiriert war (nicht zufällig war der Sitz der Diözese ein Bezugspunkt für Amatrice). Das Portal folgt einer in den Abruzzen zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert verbreiteten Typologie und war mit Raubkatzen, Doppelsäulen und chevrons verziert – Elemente der reifen Gotik, die der dekorativen Übertreibung einen ernsteren, für Umbrien und Latium typischen Stil vorzieht. Von besonderem Interesse ist die Lünette, die das Erdbeben wundersamerweise überlebt hat: Es handelt sich um eine polychrome Skulpturengruppe einer thronenden Madonna zwischen zwei Engeln, die von engelshaften Figuren im Pfeilerbogen umringt wird, welche ikonographisch und formal einer analogen Komposition der Lünette des Portals von San Benedetto in Norcia entsprechen.

Es zeichnet sich so ein fluides Netz an künstlerischen Verbindungen ab, das typisch für das Gebiet des mittleren Apennins war, in dem – wie auch in der Freskendekoration sichtbar – oftmals Einflüsse der Region Ascoli Piceno wirksam werden, vermutlich dank der Vermittlung durch Franziskaner. Die Vorreiterrolle, die der Orden in Amatrice übernimmt, war auch in der Kirche Sant’Agostino evident. Hier wurde das Modell der Franziskaner auf ein einschiffiges Gebäude mit rechteckigen Chorabschluss reduziert, das ebenfalls eine horizontal abgeschlossene Fassade und durch Lisenen und gedrückte Bögen gegliederte Längswände besaß. Das Portal von Sant’Agostino, auf 1428 datiert, repräsentierte im Zusammenhang mit dem aemulativen Charakter der Kirche gleichermaßen eine Entwicklung des ursprünglich gotischen Baus hin zur Protorenaissance.

Die bildlichen Zeugnisse. In den städtischen Kirchen sind die ersten Bildzeugnisse am Übergang vom 14. zum 15. Jahrhundert, dem Moment des größten Reichtums der Stadt, zu verzeichnen. Sie bezeugen die kulturelle Verbindung mit Ascoli Piceno, die sich im Zuge der verkehrstechnischen Erschließung des Apennins im Gebiet von Amatrice verstärkte. Die große Kirche von San Francesco spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, denn sie enthielt einen umfassenden Freskenzyklus, der durch das Erdbeben erheblich beschädigt wurde. Aufwendige Rahmungen, die viele der Szenen umschlossen, vereinten ein dekoratives Bildprogramm, das tatsächlich das Werk unterschiedlicher Meister war. Diese waren in miteinander verbundenen Werkstätten organisiert, wodurch die Verbreitung von Stilen und Modellen begünstigt wurde – ein entlang des Apennin übliches Phänomen. In San Francesco lassen sich die Eingriffe von mindestens vier verschiedenen Werkstätten feststellen, deren Aktivität sich auf fast ein ganzes Jahrhundert erstreckte, und die den Versuch seitens der Künstler zeigen, die Entwicklungen der Malerei aus Umbrien und den Marken zu interpretieren.

Eine der ersten Darstellungen ist die Wurzel Jesse in der Apsis, ausgeführt in den 1470er Jahren von einem Meister aus dem Umkreis von Allegretto Nuzi. Nachfolgend übernahm seine Werkstatt die weitere Ausführung. Die Geburt Christi an der Nordwand ist besonders bemerkenswert und zum Glück nicht vollständig vom Erdbeben beschädigt. Derselben Werkstatt, die auch in den Abruzzen in der Krypta der Kirche Santa Maria in Platea in Campli aktiv war, werden überdies die Fresken an der Südwand zugeschrieben, darunter das lückenhafte und vom hölzernen polychromen Altar aus dem 17. Jahrhundert verstellte Jüngste Gericht sowie die Bildfolgen Tod der Jungfrau Maria sowie Krönung der Jungfrau Maria, die beide mit dem Einsturz der gesamten Gebäudeseite verloren gingen.

Die anderen zahlreichen Fresken aus dem 15. Jahrhundert, von denen die Wurzel Jesse auf der Südseite und die Thronende Madonna mit der Darstellung Amatrices auf der Innenfassade besonders herausragten, bezeugen einen Strukturwandel in der zeitgenössischen Kultur der Marken. Die letzten in der Kirche tätigen Künstler nehmen, wenngleich auf eher volkstümlich fließende Weise, die internationalen Akzente der Brüder Salimbeni, die raffinierten Stilelemente des Gentile da Fabriano wie auch die Neuheiten, die mit der Ankunft venezianischer Tafelbilder in Ancona und Camerino eingeführt worden waren, auf.

Die komplexe Dekoration von San Francesco hat deutliche Spuren in der lokalen figurativen Darstellungskultur hinterlassen, ausgehend von den Fresken der Kirche Sant’Emidio, Sitz des Museo Civico „Cola Filotesio“. Die gleichen höfischen Akzente, die mit modernen Arbeiten der Salimbeni verbunden wurden, tauchen etwa in der monumentalen Kreuzigung auf. Der Einfluss auf die malerische Kultur der Marken wird außerhalb des Gebiets von Amatrice im Santuario della Filetta fortgeführt, erbaut in einem der zahlreichen Landsitze des Umlands, wo Pierpalma da Fermo in den 1470er Jahren die leuchtenden Fresken der Apsis signierte, einer der Höhepunkte der künstlerischen Produktion Amatrices. Die Malereien stehen mit dem wertvollen Heiligenschrein in Zusammenhang, der von dem bekannten Goldschmied Pietro Vannini aus Ascoli Piceno für das Sanktuarium geschaffen wurde.

In diesem Kontext tritt eine neue Künstlerpersönlichkeit hervor, die ihren Anfang in der Madonna della Misericordia, gemalt auf der linken Wand des Santuario dell’ Icona Passatora bei Ferrazza, zu haben scheint. Diesem Künstler, dessen stilistische Entwicklung kürzlich rekonstruiert wurde, werden auch die Fresken der bedeutenden Nische mit der Verkündigung (datiert 1491) zugeschrieben, einst an der linken Wand von Sant’Agostino in Amatrice. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dem unbekannten Meister um den Begründer einer Werkstatt handelt, die etwa 30 Jahre lang im Gebiet von Amatrice aktiv war, und der in dem Freskenprogramm der Kirche der Icona Passatora den vollendetsten Ausdruck seiner Kunst fand. In der Werkstatt wurden gleichermaßen Dionisio Cappelli, der verschiedene signierte Werke zwischen Amatrice und Arquata del Tronto hinterließ, wie auch der junge Nicola Filotesio ausgebildet.

Es war gerade jener Nicola Filotesio, auch Cola dell’Amatrice genannt, der den Verlauf der Geschichte entscheidend veränderte. Er war der wichtigste Künstler der Stadt, in der heute nur seine Heilige Familie aus dem Jahr 1527 verblieben ist. Sein Erfolg in Rom führte zu einer Verschiebung der Interessen der Künstler von Amatrice hin zur urbs. Vom Bollwerk einer originellen wie kompositen figurativen Tradition im Apennin, die von der Region Ascoli Piceno dominiert wird, entwickelt sich Amatrice zum Ende des 15. Jahrhunderts zu einer „Peripherie“ Roms und fungiert als nördliche Grenze der Region Sabina.

Die Landschaftsdarstellungen. Besondere Erwähnung verdienen die Hintergrundveduten in Ansichten heiliger Szenen, städtischer Narrationen oder lokaler Hagiographien. Nur dem Anschein nach nebensächlich, bezeugen diese Landschaftsdarstellungen vielmehr das Selbstverständnis der Künstler in der Wiedergabe des eigenen Bewegungsraumes, mit einer besonderen Aufmerksamkeit für Darstellungen der natürlichen Umgebung. Es handelt sich um eine Sensibilität, die aus der überwältigenden Präsenz der Natur in diesen Heidelandschaften hervorgeht, deren hügelig-welliger Charakter auf idealisierte Weise in den Malereien der Kirchen Amatrices und ihrer Umgebung wiedergegeben wurde. Die Künstler aus den Tälern des Apennins boten so einen Einblick in ihren landschaftlichen Mikrokosmos, indem sie Stadtansichten und heilige Erzählungen in vielseitige Hintergrundlandschaften mit Feldern, Weiden und Bergen einbetteten. Dieses Ambiente wurde letztlich auch durch die treffende Beschreibung der Fauna belebt: Die Tiere waren in der Tat die natürliche Ergänzung der Menschen in der ländlichen Gesellschaft, wie man in diesen Bildern beobachten kann.

Fotografien der Katastrophe

Bergungen Stein für Stein und die Rolle der Fotografie. Die Wiederherstellung des geschädigten Kulturguts nach dem Prinzip „wo und wie es war“ hängt von zwei grundlegenden Bedingungen ab: Der physische Erhalt der Fragmente und das Vorhandensein einer grafischen und fotografischen Dokumentation des Zustands vor dem Erdbeben. Zum jetzigen Zeitpunkt haben die Unternehmungen zur Beseitigung der Trümmer im historischen Zentrum es ermöglicht, einzelne architektonische Fragmente in Depots der Soprintendenza ABAP für die Provinzen Frosinone, Latina und Rieti zu konservieren. Allerdings wurde der Rest der vom Erdbeben zerstörten urbanen Baustruktur in Trümmerhügel verwandelt. Diese Stücke sind nicht mehr zu retten und sollen aussortiert und als Sondermüll beseitigt werden, um allmählich einer trostlosen Fläche Platz zu machen, in welcher man mit Mühe das ursprüngliche Straßennetz wiedererkennt.

Da der Großteil der Bausubstanz, die das historische Zentrum in seiner jahrhundertealten Stratifikation ausmachte, verloren ist, ist auch das in den letzten Jahren in der Diskussion über den Wiederaufbau oftmals missbrauchte Prinzip „wo und wie es war“ in Amatrice nicht mehr anwendbar. Daraus resultierend ergeben sich Fragen im Hinblick auf den zukünftigen Nutzen der Fragmente, die die Zerstörung überlebt haben.

Vor Amatrice: Erdbeben und Fotografie in Italien im 20. Jahrhundert
Friuli 1976, Oreste Ferrari, Direktor des Istituto Centrale per la Catalogazione e Documentazione, auf den Trümmern des Doms von Venzone, Foto: La memoria di un evento. Il Friuli terremotato nelle immagini del Gabinetto Fotografico Nazionale, hg. v. F. Marino, Triest 2014, S. 133
Friuli 1976, Fotografieren der Schäden

Zur Wiederherstellung von Erdbebenschäden sowie zur nachfolgenden Rekonstruktion in Anastylose (partielle Neuerrichtung unter Verwendung seiner originalen, erhaltenen Bauteile) finden sich zahlreiche Präzedenzfälle in Italien im 20. Jahrhundert. Die Zeiträume und Ergebnisse dieser Eingriffe waren jedoch stets von der Dichte und dem Umfang der vorherigen Dokumentation abhängig. Wenn jedoch die Folgen der Katastrophe den Wiederaufbau nicht mehr zuließen, wurde der Fotografie die ultimative Aufgabe der Konservierung übertragen – die Vermittlung der Erinnerung an das, was verloren ist. Historisch kristallisierten sich in der Fotografie bei seismischen Vorfällen zwei Funktionen heraus: Zum Einen dient sie als Instrument für Rekonstruktionen, zum Anderen als dokumentarisches Zeugnis.

Reggio und Messina, 1908: Fotografie im Vergleich zwischen vorher und nachher. Ein Jahr nach dem katastrophalen Erdbeben in Kalabrien und Sizilien im Jahr 1908 gab die Società Fotografica Italiana das illustrierte Album Messina und Reggio vorher und nachher heraus, das Fotografien des Kulturguts dieser beiden Zentren aus den Archiven Brogi, Alinari und aus dem Gabinetto Fotografico Nazionale zusammen mit Aufnahmen der Schäden von professionellen Fotografen oder aus militärischen Archiven enthält. Das Vorwort von Ugo Ojetti erklärt die der Fotografie aufgetragene Aufgabe: „Indem wir in diesem Band viele hundert Bilder der zerstörten Städte sammeln und fixieren, wollten wir sie vor einem zweiten Tod bewahren, dem des Vergessens.“
Die Möglichkeiten der fotografischen Dokumentation für den Wiederaufbau der unter Trümmern begrabenen Objekte und für die Erfassung des Gesamtschadens wurden auch von den peripheren Organen für den Kulturgüterschutz genutzt. Trotz administrativer Schwierigkeiten dieser noch recht jungen Verwaltungseinheit hat das Ufficio Regionale per la Conservazione dei Monumenti della Sicilia sofort eine Zusammenstellung von Fotografien der Monumente Messinas herausgebracht und dabei eigene Aufnahmen mit Bildern professioneller Fotografen verbunden.

Marsica 1915: Die Fotokampagnen des Gabinetto Fotografico Nazionale für die Rekonstruktion. Am Tag nach dem Erdbeben in Marsica stellte die detaillierte Fotokampagne, die bereits auf Veranlassung der Direzione Generale Antichità e Belle Arti zur Illustration (der Listen) der Bauwerke von nationalem Interesse begonnen worden war, eine wertvolle Quelle für die Planung der ersten Notfallmaßnahmen dar. Der Kunsthistoriker Achille Bertini Calosso, der als einer der ersten am Unfallort eingriff, betonte von Beginn an den Wert dieser Fotokampagne: „Da mir die Gelegenheit günstig scheint, möchte ich anmerken, wie wichtig sich diese Listen für den Wiederaufbau und die Bergung der Objekte zwischen den Trümmern herausgestellt haben; sie werden unserer Arbeit helfen mit größter Energie voranzuschreiten.“ Auch die Fotografie durchlief folglich eine radikale Veränderung: Auch die Fotografie erfuhr dadurch einen radikalen Wandel: Sie gab die ästhetische Selbstgefälligkeit der Katastrophe auf, um das Objektiv in ihrer Funktion als Hilfsmittel der Rekonstruktion auf die Schadensaufnahme zu richten. In der Kirche San Pietro ad Alba Fucens waren es die vom Gabinetto vor dem Erdbeben beauftragten Bilder, die den Weg für die entsprechenden Rettungsmaßnahmen wiesen und die Jahre später dazu beitrugen, das Erscheinungsbild des 13. Jahrhunderts mit einer wagemutigen und anerkannten Rekonstruktion in Anastylose wiederherzustellen.

Friaul, 1976: Venzone und „die Steine des Skandals“. Im kleinen Ort Venzone, der durch Erdbeben zerstört und in den darauffolgenden Jahren als Symbol der „Wo und wie es war“-Rekonstruktion wieder auferstanden ist, fand die Bergung der Trümmer dank der anhaltenden Proteste der Einwohner sowie der akkuraten fotografischen Dokumentation der städtischen Struktur statt. Vor den beiden Beben war eine Gebäudeübersicht und ein analytisches Profil erstellt worden, das zusätzlich durch Fotos der Soprintendenza von Triest ergänzt wurde. Das Material wurde zusammen mit den Studien von Guido Clonfero, ehrenamtlicher Inspektor und großer Kenner des Gebiets, sowie den von Hans Foramiti erstellten Fotogrammen den Experten im kommunalen Fotoarchiv zur Verfügung gestellt. Am Tag nach dem Erdbeben führte das Gabinetto Fotografico Nazionale unter der Leitung von Oreste Ferrari eine umfassende fotografische Dokumentation der beschädigten Orte durch: 2.500 Neuaufnahmen, die dazu beitrugen, die für den Wiederaufbau notwendigen Maßnahmen einzuleiten.

Umbrien und Marken, 1997: Assisi und die „Baustelle der Utopie“. Das Erdbeben in den Regionen Umbrien und Marken verunstaltete ein kulturelles Netz aus einer Vielfalt von Ortschaften, Pfarreien und ländlichen Kapellen. Besonders wurde das Bild des Unglücks durch den zweimaligen Einsturz der Oberkirche von San Francesco in Assisi geprägt, der vier Menschen das Leben kostete und den Verlust eines der wertvollsten Zeugnisses der italienischen Malerei bedeutete. Dennoch wurde trotz der offenkundigen Irreversibilität des Schadens entschieden, die Trümmer zu bergen, um über entsprechende Maßnahmen und Möglichkeiten der Rekonstruktion zu entscheiden. Die Sammlung von über 300.000 Malereifragmenten teils von geringstem Ausmaß eröffnete die Möglichkeit eines authentischen Wiederaufbaus. All dies geschah dank der Hilfe früherer Fotografien, die im Maßstab 1:1 reproduziert wurden, und die Rekonstruktion der Fragmente ermöglichte, die entsprechend ihres Fundorts und Farbe ausgewählt wurden.

 

Amatrice in Schwarz-Weiß

In peripheren Gebieten stellt die fotografische Dokumentation des Kulturguts eher keine Norm da; sie findet sich meist nur bei repräsentativen Monumenten und geht in der Regel von speziellen oder zufälligen Initiativen aus, wie beispielsweise Ausstellungen, Publikationen oder Restaurierungen. Die Fotografie der Gegend um Amatrice konzentriert sich vor allem auf die umliegende bergige Landschaft. Dank der Publikationen des Touring Club Italiano (TCI) wurden die Monti della Laga und das Becken von Amatrice in den 1950er Jahren Ziel von Naturexkursionen.

 

Mit den Worten „Hinreißendes Naturschauspiel in der Gegend Amatrices“ wird Franco Romanis Dokumentarfilm La Conca Amatriciana aus dem Jahr 1955 über Giovanni Minozzi eingeleitet, den Gründer der Opera Nazionale per il Mezzogiorno d’Italia, der auch den ersten Sitz dieser Institution im Jahr 1919 in Amatrice errichten ließ. Die Dokumentation zeigt das Gebiet von Amatrice und verweilt bei den Kirchen Sant’Agostino und San Francesco, die damals gerade von der Soprintendenza restauriert worden waren.

Die Aktivität von Schutzinstitutionen und die Forschung. Die umfangreichste Sammlung fotografischen Materials zum Kulturgut von Amatrice stammt aus ungefähr derselben Zeit und entspringt der intensiven Tätigkeit der Soprintendenza ai Monumenti del Lazio innerhalb der zwei Haupttätigkeitsfelder zum Schutz des Territoriums: Restaurierung und Katalogisierung. Es handelt sich ausschließlich um Dokumentationsaufnahmen, die im aktuellen Kontext nach der Naturkatastrophe äußerst wertvoll sind, da sie kritische Erhaltungszustände sowie Restaurierungsmaßnahmen bezeugen, die über Jahrzehnte dazu beigetragen haben, die spezifische Verwundbarkeit der einzelnen Monumente aufzuzeigen.
Die Ende der 1950er Jahre durchgeführten Restaurierungen erneuerten das Interesse der Forschungsgemeinde für die lokalen künstlerischen Zeugnisse. Die Wiederentdeckung der Fresken während der Restaurierungsarbeiten bot der Forschung die Gelegenheit, neue Zusammenhänge zwischen der lokalen Malerei und der figurativen Schule der Regionen Umbrien und Latium aufzuweisen. Zwei Aufnahmen des Fotografen, Archäologen und Kunsthistorikers Konrad Helbig aus dem Jahr 1965 mit Darstellungen der Freskendekoration der Kirchen Sant’Agostino und San Francesco (jetzt im Bildarchiv Foto Marburg), scheinen vielleicht einer Ausweitung seiner Forschungen zu Umbrien zu entspringen, die in Umbrien. Landschaft und Kunst publiziert wurden und über lokale Grenzen hinausgehen.

Aber auch noch zu jener Zeit sind es ausschließlich die Kirchen San Francesco und Sant’Agostino, die die Aufmerksamkeit der Historiker auf sich ziehen, angeregt durch den 1928 erschienenen Band Storia dell’Architettura abruzzese von Carlo Ignazio Gavin, in dem die beiden Bauwerke mit vier Abbildungen die spätmittelalterlichen Architekturformen in den äußersten Ausläufern der Abruzzen bezeugen. Amatrice blieb bis 1927 Teil der Region Abruzzen. Danach ging es an die neu gegründete Provinz Rieti und an die Region Latium über und untersteht seitdem der Kontrolle der dort zuständigen Soprintendenza alle Gallerie e alle opere medievali e moderne.

1957 fand die Ausstellung Opere d’arte in Sabina dall’XI al XVII statt, die von dem damaligen Soprintendente Emilio Lavagnino organisiert wurde und eine große Auswahl der Restaurierungen in und um Rieti präsentierte. Die Gegend um Amatrice wurde durch die Kirche Sant’Agostino repräsentiert, in der Konsolidierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, die auch die bemalten Nischen ans Licht gebracht hatten. Es wurden außerdem einige Kirchen des Umlands vorgestellt, darunter Sant’Antonio Abate in Cornillo Nuovo, San Giovanni in Prato, L’Icona Passatora in Ferrazza und die Kirche Santa Maria della Filetta, alle in prekärem Erhaltungszustand vor den jeweiligen Konsolidierungen, der Erneuerung der Dächer und der Restaurierung der Fresken.

Der Ausstellung von 1957 folgte eine weitere: Opere d’arte restaurate in Sabina dalle Soprintendenza ai Monumente e alle Gallerie del Lazio. Auch jene hatte das Ziel, „das Restaurierungsprogramm der Soprintendenza in großen Linien nachzuzeichnen“. „Viele kaum bekannte Werke wurden sichtbar gemacht; viele andere gefährdete gesichert; viele Meisterwerke in ihren früheren Glanz zurückversetzt; vielen Gemälden wurde die Reinheit von Farbe und Stil zurückgegeben“, liest man in der Einleitung des Katalogs. Von dieser lebhaften Tätigkeit der Soprintendenza jener Jahre finden sich Spuren im historischen Archiv und in der Fotosammlung, die den Restaurierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen, geleitet von der Inspektorin Luisa Mortari, gewidmet ist.

Seit dem Ende der 1960er Jahre war das gesamte Gebiet der Provinz Rieti Gegenstand einer ausführlichen Katalogisierungskampagne – ein Projekt der Bestandsaufnahme des „kleineren“ Kulturguts, das teilweise bereits Jahre zuvor von Mortari in Zusammenarbeit mit Italo Faldi begonnen worden war. Bis heute bewahren die Archive der Soprintendenza neben den Plänen und Fotografien der größeren Gebäude aus Amatrice und dem Umland auch einen umfassenden Katalog des beweglichen Kulturguts der Kultbauten sowie der plastisch-architektonischen Ausstattung der Zivilbauten, die durch das Erdbeben und die anschließenden Notfallmaßnahmen zerstört wurden, auf.

Die Bemühungen der Soprintendenza, das Kulturerbe zu bewahren, verstärkten sich 1979, als man eine Einschätzung der Schäden an den Bauten Amatrices vornahm, die durch das Erdbeben in der Region Valnerina im Jahr 1979 entstanden waren, wovon Spuren im historischen Fotoarchiv der Soprintendenza ai Monumente del Lazio erhalten sind.
Die Fotografien der Mauerrisse, Brüche, Abplatzungen von bemalten Oberflächen in den Kirchen Purgatorio, Santa Maria delle Grazie, San Giovanni und San Martino, bezeugen am besten, wie das Gebiet vernachlässigt wurde, weil es peripher im Hinblick auf das Epizentrum des Erdbebens von 1979 und 1997 war. Leichte Schäden, die nicht weiter beachtet wurden, haben mit der Zeit den Erhaltungszustand der gesamten urbanen Struktur Amatrices beeinträchtigt.

Hutzel und das „kleinere Kulturgut“ (1968). Max Hutzel hat sich zwischen dem Ende der 1950er Jahre und 1988 mit seinem Projekt Foto Arte Minore auf kleinere Zentren konzentriert, die der Aufmerksamkeit der Soprintendenza und der Kunsthistoriker entgangen waren. Hutzel erklärte das Ziel seines Projekts in einem Brief an George Goldner im Jahr 1982: „Vor etwa dreißig Jahren habe ich entdeckt, dass in den staatlichen und privaten Archiven Italiens nur fotografisches Material zu den größten Museen und Städten gesammelt wurde, den berühmtesten Palazzi und Kirchen; […] Maler, Bildhauer und Architekten, die in der ganzen Welt bekannt sind. Niemand war sich bewusst, dass sich fern […] von den großen Straßen – in den Tälern und Bergen – tausende kleine Städtchen und Örtchen befinden, fast vergessen ‚von Gott und Mensch‘, wo eigentlich die Handwerkskunst geboren wurde. Genau dort, in diesen unbekannten Dörfern findet man die Wiege oder die Quelle der gesamten italienischen Kunst. Von jener haben die berühmtesten Meister gelernt, von denen man heute auf der ganzen Welt redet, leider eben nur von ihnen. Die Sammlung, die ich zusammengestellt habe, soll auf ganz bescheidene Weise belegen, dass diese unbekannten Kunstwerke, die sich in entfernten Ortschaften verstecken, nicht weniger beachtenswert oder großartig sind. Leider muss man einen Großteil dieser Kunstwerke bereits als verloren betrachten, und jeden Tag geht es mehr in Richtung Zerstörung.“ Hutzel nahm mehr als 30 Fotos in Amatrice auf, die die Kirche San Francesco und ihre Wandbilder zeigen.

Was bleibt

Seit dem 24. August 2016 befindet sich Amatrice in einer Phase der fortwährenden Verwandlung: Die Zerstörungen des Bebens, die Notfallmaßnahmen, die Beseitigung der Trümmer, aber auch die Errichtung temporärer neuer Wohneinheiten haben jedes Mal neue, veränderte Situationen hervorgebracht, die es verdient haben, dokumentiert zu werden. Aus diesem Grund wurde entschieden, den Nukleus an historischen Bildern von Amatrice aus der Fotothek der Bibliotheca Hertziana  – bezogen teilweise aus den Archiven der Soprintendenza ai Monumenti del Lazio, teilweise aus nach dem zweiten Weltkrieg durchgeführten Fotokampagnen – mit aktuellen Bildern zu ergänzen, die die Veränderungen im Geschehen dokumentieren. Deshalb wurden hunderte von digitalen Bildern erworben, die von dem Fotografen Giovanni Lattanzi in der Nähe des Epizentrums aufgenommen wurden; zudem hat auch der Fotograf der Bibliotheca Hertziana Enrico Fontolan mehrere Fotokampagnen durchgeführt.
Der zeitliche Fortgang, der in diesen Sammlungen dokumentiert wird, hat einen graduellen Erkenntnisprozess über die Dynamiken des Bebens in Gang gesetzt, die zur Konstruktion einer visuellen Chronik der betroffenen Orte und ihrer Verwandlung beitragen kann. Es ist eine Art bebildertes Tagebuch, das denen zur Verfügung stehen soll, die sich etwa mit der Rekonstruktion der Stadt beschäftigen, oder – wie in einem anderen Kontext der Zerstörung der Historiker und Philologe Augusto Campana in seinem Kriegstagebuch Die Steine von Rimini geschrieben hat – „um im Gedächtnis zu behalten, was jedes Mal dem archäologischen, künstlerischen und historischen Kulturgut der Stadt zugestoßen ist, mit dem hauptsächlichen Ziel, in nächster und ferner Zukunft denjenigen nützliche Daten zukommen zu lassen, die sich um die Restaurierung oder um die Erforschung der Monumente und generell um das historische Material kümmern werden müssen.“
Über die Fotografie ist es möglich, die Veränderungen in Amatrice im Einzelnen nachzuverfolgen. Das Projekt wird durch fortlaufende Aktualisierungen kontinuierlich ergänzt und strebt danach, das katalogisierte Material online zugänglich zu machen.

Die Fotoreihe (oben) zum Campanile von Sant’Emidio und der Torre Civica dokumentiert die unterschiedlichen Zustände der Monumente in der beschleunigten Realität der Stadt nach der Katastrophe. Ihre aufsteigenden Formen, gebogen und dann geköpft und von Gerüsten gestützt, sind heute prominente Wahrzeichen – die einzigen vertikalen Markierungen des materiellen Gedächtnisses der Stadt nach ihrer Zerstörung.

Verletzlichkeit. Darüber hinaus sollen die aktuellen Aufnahmen und ihr Vergleich mit historischen Fotografien die Erhaltungszustände der Hauptmonumente – der Torre Civica und der Kirchen San Francesco, Sant’Agostino und Sant’Emidio, einstmals Sitz des Museo Civico „Cola Filotesio“ – dokumentieren. Ein erster Blick auf historische Bilder des 20. Jahrhundert und neuere Aufnahmen genügt, um festzustellen wie sehr sich ihr Zustand schon vor dem Erdbeben verschlechtert hatte, trotz der Renovierungen und Modifikationen, die im Laufe der Jahre zwangsläufig stattgefunden haben müssen. Gleichzeitig trägt diese fotografische Gegenüberstellung auch dazu bei, die Mechanismen der Erdbebenschäden zu erkennen und Präventivmaßnahmen zu entwickeln, um zukünftigen Beben besser entgegenzuwirken.

Historische Fotografien der Kirche San Francesco dokumentieren bereits sich ausweitende Risse in den Wänden nach Renovierungsarbeiten der 1950er Jahre, im Zuge derer auch die Fassade erhöht wurde, die nach dem Erdbeben im August 2016 einstürzte. Die Aufnahmen aus 2017 und 2018 hingegen zeigen neue Stadien des Zerfalls, verursacht durch die anhaltende Kontinuität der Beben und den Verlust des Dachs, der zudem das Einwirken schädlicher Umweltfaktoren begünstigte. Diese Probleme wurden heute mit entsprechenden Maßnahmen teilweise eingedämmt.

Ein ähnlicher Prozess lässt sich auch für die Fassade von Sant’Agostino rekonstruieren, die ebenfalls im 20. Jahrhundert mit der Öffnung der Rosette erhöht wurde. Auch in diesem Fall gab der neu hinzugefügte Teil als erster dem Beben nach. Die neueren Bilder verdeutlichen nicht nur das Voranschreiten der Schäden infolge des Erdbebens am 30. Oktober 2016, sondern auch die Ausdehnung der seismischen Wirkung, die am Beispiel des Glockenturms sichtbar wird: Die ersten Erdstöße haben die angrenzende Porta Carbonara zum Einsturz gebracht und die konstruktive Verbindung der Baukörper des Campanile, des Stadttors und der Kirche aufgerissen, so dass der Turm (sichtbar schief) durch das lange Aufeinanderfolgen mehrerer Beben am 18. Januar 2017 endgültig zerbröckelte, kurz bevor entsprechende Konservierungsmaßnahmen wirken konnten, die aufgrund der Dauer der Beben und des besonders harten und schneereichen Winters nur schwer eingeleitet werden konnten.

Verschiebungen. Die Diskussion über die durch natur- oder menschengemachte Katastrophen verursachte Bauruinen findet in der jüngeren Forschung besondere Aufmerksamkeit und bezeugt ein wachsendes Interesse für Notfallmaßnahmen zur Entsorgung und Selektion der Trümmer. Aufgrund der Beben, die Amatrice 2016 und 2017 erfasst haben, hat das Istituto Superiore per la Conservazione e il Restauro spezifische Verfahren für die Beseitigung und Rettung der Trümmer von geschützten Kulturgütern und historischen Bauten zur Verfügung gestellt. Diese Verfahren stützen sich auf die Einteilung des eingestürzten Materials in verschiede Kategorien – Trümmer von Kulturgütern (A), Reste historischer Bauten (B) und Material ohne kulturelles Interesse (C) – und erlauben es, rekonstruierbares Material herauszufiltern.

Die Bilder illustrieren den Abtransport von Trümmern, die auf ein Förderband geladen werden, und die Klassifizierung von unterschiedlichen Trümmerteilen, die in getrennten Haufen gesammelt werden. Die Dringlichkeit, die Straße für Einsatzfahrzeuge freizugeben, hat dazu geführt, dass das Material von der Straße entfernt und zum Steinbruch von Albaneto bei Posta gebracht werden musste. Somit wurde erst in einer zweiten Phase die Bergung der wiederverwertbaren Elemente für Rekonstruktionen möglich. In einigen Fällen konnte wertvolles Material direkt in Depots gebracht werden, die entweder von Kommunen zur Verfügung gestellt oder vom Ministero per i Beni e le Attività Culturali organisiert wurden.

Es muss nun dringend eine Entscheidung über das weitere Vorgehen mit den Fragmenten getroffen werden, denn mit dem Verlust des historischen Zentrums in seiner jahrhundertealten Stratifizierung ist das Prinzip von „wo und wie es war“ in Amatrice nicht mehr anwendbar. Fragen zur möglichen Wiederverwertung der geretteten Trümmer bleiben nach wie vor unbeantwortet. Welche Lösung auch immer für das zukünftige Amatrice gefunden wird, man wird auf die zwei unterschiedlichen Rollen der Fotografien zurückgreifen: Zeugnis der Stadt, die nicht mehr existiert, und gleichzeitig Instrument, um ihre disiecta membra zu dokumentieren.

Anders sieht das Schicksal einiger Fragmente von Kirchen und Bauwerken aus, die von kunsthistorischem Interesse sind. Die letzte Sequenz dokumentiert das Portal von San Francesco, das kurz vor dem Erdbeben restauriert worden war. Die Bilder zeigen zunächst die Skulpturen der Gewände, die zusammen mit den Gerüststangen auf den Boden fielen, dann die darauffolgenden Sicherheitsvorkehrungen und schließlich die Durchsicht der Skulpturfragmente. Die Skulpturengruppe der Lünette, zum Glück unbeschädigt, wurde von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht und daraufhin im Rahmen der Ausstellung Wiedergeburten. Kunstwerke, die das Erdbeben von Amatrice und Accumoli überlebt haben (Rom, 2017–2018) ausgestellt.

Welche Zukunft?

Bereits in den frühen Morgenstunden am 24. August 2016, wenige Stunden nach der ersten Erschütterung, hat der Bürgermeister von Amatrice mit dem Auslösen des Alarms gerufen: „Die Stadt ist nicht mehr!“ Und dennoch, trotz der unvorhergesehenen Zerstörung ist die verletzte Stadt nicht vollkommen verschwunden: Trümmer und Bauteile, wenn auch zu Boden gestürzt und zerbrochen, bewahren physisch ihren Fortbestand. Diesem Prinzip folgte auch die Konservierung des historischen Zentrums von Venzone, das von vielen als vorbildhaftes Beispiel für die nach-seismische Rekonstruktion angesehen wird. Die ungeordnete, zerbrochene und verstreute Substanz, aus der Amatrice bestand, lebt teilweise auch heute in den Depots weiter und wird in der Zukunft notwendigerweise neue Formen der Nutzung und Wahrnehmung annehmen müssen. Im Falle der beweglichen Güter ist dies leichter: Aus ihrem Kontext gerissen und an verschiedenen Sammelorten verwahrt, werden sie für Museen bestimmt sein, wie es auch in vielen ähnlichen Fällen in der langen seismischen Geschichte Italiens geschehen ist.

Der Stadtkörper. Als wir dies schrieben, mehr als drei Jahre nach Beginn der Beben im Jahr 2016, waren die Trümmer weitgehend beseitigt, und Amatrice war fast verschwunden. Von den Häusern, Plätzen, Bauwerken und ihren Ausstattungen, die zerstört und von den Baggern beseitigt wurden, bleiben nur Erinnerungen in Fotografien übrig, die deshalb umso wertvoller sind. Die Ende 2018 aufgenommenen Panoramaansichten vermitteln ein Gefühl von Hilflosigkeit, das sich beim Durchqueren dieses verlorenen urbanen Raums einstellt. Die einzigen Schatten werden von den beiden auf einer verlassenen Einöde emporragenden Türmen geformt – gewissermaßen die archäologischen Überbleibsel einer verschwundenen Stadt. Durch das Fehlen der städtischen Struktur sind die Berge, die zuvor den Ort einrahmten, nun die absoluten Protagonisten einer stummen Landschaft, in der die Natur wieder die Oberhand gewonnen hat.

Durch den Verlust des früheren Straßennetzwerks, das heute nur mit dem gespenstischen Korridor auf dem Corso Umberto in Erinnerung gerufen wird, sind die Beziehungen zwischen „innerhalb“ und „außerhalb“ der Mauer nichtig geworden. Ist es noch möglich Amatrice zu rekonstruieren?
Wie werden die überlebenden Bauwerke, die Reste der Türme und Kirchen, die vom Erdbeben und den Baggern verschont wurden, mit der neuen Stadt korrespondieren, die die verbliebene Gemeinschaft und ihr alltägliches Leben aufnehmen wird? Amatrice wird in der Tat ein Ort mit „neuer Gründung“ werden.

Zur Vertiefung

Aufgrund der Breite und Vielfalt der behandelten Themen kann dieses digitale Projekt keine erschöpfenden bibliografischen Referenzen aufnehmen, die wir hoffen an anderer Stelle zu präsentieren. Für eine erste vertiefte Auseinandersetzung mit den einzelnen Themen bieten wir im Folgenden eine begrenzte Auswahl an wesentlichen Titeln an.

Zum Territorium und zum künstlerischen und architektonischen Erbe von Amatrice vor dem Erdbeben verweisen wir insbesondere auf das von Anna Imponente und Rossana Torlontano herausgegebene Buch Amatrice. Forme e immagini del territorio, Mailand 2015, und auf den Aufsatz von Francesco Gangemi, Ai confini del Regno. L’insediamento francescano di Amatrice e il suo cantiere pittorico, in Universitates e baronie. Arte e architettura in Abruzzo e nel Regno al tempo dei Durazzo, hg. v. Pio F. Pistilli, Francesca Manzari u. Gaetano Curzi, Pescara 2008, Bd. 2, S. 93–118. Das Erdbeben hat den Studien über dieses Apenningebiet neue Impulse gegeben: Alessandra Acconci hat kürzlich eine fundierte Bibliographie zusammengestellt: Memoria. La civiltà degli Appennini e il patrimonio artistico di Amatrice e Accumoli, in Rinascite. Opere d’arte salvate dal sisma di Amatrice e Accumoli, Ausst.-Kat. Rom 2017–2018, hg. v. Alessandra Acconci u. Daniela Porro, Verona 2017, S. 145–147. Den hier aufgeführten Literaturhinweisen sind die Aufsätze im kürzlich erschienen Band Ai piedi della Laga. Per uno sguardo d’insieme al patrimonio culturale ferito dal sisma nel Lazio, hg. v. Giuseppe Cassio u.a., Mailand 2019, hinzuzufügen.

Zum Verhältnis zwischen Fotografie und Katastrophe gibt es verschiedene Beiträge, die den Erdbeben gewidmet sind, die Italien im zwanzigsten Jahrhundert erschütterten: Paola Callegari, Fotografare le calamità. La fotografia, il territorio e i disastri naturali, in La furia di Poseidon. 1908 e 1968: I grandi terremoti di Sicilia, hg. v. Giovanni Puglisi, Paola Callegari, Mailand 2009, S. 9–17; Valentina Valerio, Gli scatti del tempo puro. Il ruolo della fotografia nella ricostruzione della chiesa di San Pietro ad Alba Fucens danneggiata dal terremoto del 1915, in Storia dell’arte come impegno civile. Scritti in onore di Marisa Dalai Emiliani, hg. v. Angela Cipriani, Valter Curzi, Paola Picardi, Rom 2014, S. 267–274; La memoria di un evento. Il Friuli terremotato nelle immagini del gabinetto Fotografico Nazionale, hg. v. Floriana Marino, Triest 2014; Tiziana Serena, Catastrophe and photography as a “double reversal”, in Wounded cities. The representation of urban disasters in European art (14th–20th centuries), hg. v. Marco Folin u. Monica Preti, Leiden 2015, S. 137–164.

Die historischen Bilder, die sich auf verschiedene Quellen und Zwecke (Schutzeinrichtungen, Geschichtsschreibung, Tourismus) beziehen, spielen eine wichtige Rolle für die Erzählung der Region und der Monumente von Amatrice. Unsere Forschung hat sich auf die Sammlungen verschiedener Fotoarchive gestützt, aber zahlreiche Bilder aus dem Bestand der Soprintendenze Archeologia, Belle Arti e Paesaggio wurden in der Zwischenzeit in Amatrice con gli occhi di prima, Fondazione Dino ed Ernesta Santarelli, Cinisello Balsamo 2019, veröffentlicht.

Der Beitrag der Fotografie zur Analyse der Verwundbarkeit von Denkmälern ist ein zu weit gefasstes Thema, um hier behandelt zu werden, und wir hoffen auf eine erneute Auseinandersetzung mit anderen Disziplinen wie Architektur und Bauingenieurswesen. Wir erinnern hier nur an die reichhaltigen Essays von Francesco Doglioni, ausgehend von dem Pionierwerk Le Chiese e il Terremoto. Dalla vulnerabilità constatata nel terremoto del Friuli al miglioramento antisismico nel restauro, verso una politica di prevenzione, hg. v. Francesco Doglioni, Alberto Moretti, Vincenzo Petrini, Triest 1994.

Für die Rolle der Schutzinstitutionen im seismischen Notfall war es unerlässlich, die ministeriellen Dekrete und Direktiven sowie die Richtlinien zu prüfen, die während der letzten Katastrophenereignisse eingeführt wurden, ausgehend von den vom Istituto Superiore per la Conservazione e il Restauro aufgestellten Procedure per la rimozione e il recupero delle macerie di beni tutelati e di edilizia storica.

Die Forschergruppe

Dieses Projekt ist das Ergebnis einer Reihe von Reflexionen und Initiativen, die in verschiedenen Kontexten entwickelt wurden: Ein Workshop mit dem Titel Conversazione su Amatrice. La città e il territorio all’indomani del sisma, organisiert von der Bibliotheca Hertziana am 6. Dezember 2016, in dem die jetzige Forschergruppe zusammengekommen ist, und ein Aufenthalt von Francesco Gangemi an der Italian Academy for Advanced Studies in America an der Columbia University, New York im Jahre 2017, wo die Idee für die Online-Ausstellung entstand. Das Projekt wurde von der Fotothek der Bibliotheca Hertziana auf den Weg gebracht, die eine Online-Publikation vorschlug, beständig wissenschaftliche und technische Unterstützung leistete und eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den beteiligten territorialen Soprintendenze unterhielt.

Francesco Gangemi ist Kunsthistoriker und ehemaliger Postdoc-Forscher an der Bibliotheca Hertziana und am Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max-Planck-Institut
Rossana Torlontano unterrichtet Kunstgeschichte der Neuzeit an der Università degli studi „G. D’Annunzio“ di Chieti-Pescara
Valentina Valerio ist Kunsthistorikerin an der Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali di Roma

Idee, Texte und Bildauswahl   Francesco Gangemi, Rossana Torlontano, Valentina Valerio

Konzeption der Online-Ausstellung   Tatjana Bartsch, Francesco Gangemi, Johannes Röll, Rossana Torlontano, Valentina Valerio

Realisierung Web  Tatjana Bartsch

Übersetzungen  Charlotte Huber

Mitarbeit   Enrico Fontolan, Christian Höger, Marga Sanchez, Marlene Schwemer, Maria Tafelmeier

Fotonachweise   Soprintendenza Archeologia, Belle Arti e Paesaggio per l’area metropolitana di Roma, la provincia di Viterbo e l’Etruria meridionale, Soprintendenza Archeologia, Belle Arti e Paesaggio per le province di Frosinone, Latina e Rieti, Bibliotheca Hertziana, The Getty Open Content Program, Bildarchiv Foto Marburg, Comando Carabinieri Tutela Patrimonio Culturale – Nucleo di Roma, Corpo Nazionale dei Vigili del Fuoco, Comando dei Vigili del Fuoco di Amatrice, Archivio Storico dell’Istituto Luce, Apple Maps, Enrico Fontolan, Francesco Doglioni, Francesco Gangemi, Giovanni Lattanzi, Antonio Ranesi, Valentina Valerio

Die vollständige Fotokampagne von Enrico Fontolan, Fotograf der Bibliotheca Hertziana, vom Zustand Amatrices am 9.11.2018 kann unter diesem Link im Online-Katalog der Fotothek eingesehen werden.

Danksagung   Wir danken der Soprintendenza Archeologia, Belle Arti e Paesaggio für den Großraum Rom, die Provinz Viterbo und das südliche Etrurien sowie der Soprintendenza Archeologia, Belle Arti e Paesaggio für die Provinzen Frosinone, Latina und Rieti, die uns die in ihren Archiven aufbewahrte historische Dokumentation zur Verfügung gestellt haben. Unser besonderer Dank gilt den Superintendentinnen Margherita Eichberg und Paola Refice sowie Stefano Gizzi, der die Zusammenarbeit mit der Fotothek der Bibliotheca Hertziana initiiert und unterstützt hat.
Den ersten Anstoß zu dieser Ausstellung gab die Italian Academy for Advanced Studies in America an der Columbia University, New York, im Rahmen des International Observatory for Cultural Heritage. Wir sind David Freedberg und Barbara Faedda für ihr Vertrauen in das Projekt dankbar. Besonderer Dank gilt Abigail Asher für ihre ständige Mitarbeit und ihr Engagement bei der Überarbeitung des englischen Textes.
Wir sind Mario Ciaralli zu Dank verpflichtet, einem Zeitzeugen vor Ort, der die Veränderungen in der erdbebengeschädigten Stadt miterlebt hat.
Wir danken Giusi Lombardi für ihren Beitrag in der ersten Phase der Sammlung und Analyse der historischen Fotografien.
Dank auch an Carmen Belmonte, Alessandro Betori, Giuseppe Cassio, Enrico Ciavoni, Chiara Delpino, Federica di Napoli Rampolla, Valentina Milano, Regine Schallert, Elisabetta Scirocco, Salvatore Settis, Gerhard Wolf.

1.6.2020

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